Posts mit dem Label Kleist werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kleist werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 20. November 2021

Kleist Grab am Wannsee

Heinrich von Kleist

Das Leben ist eine irdische Veranstaltung zum Tode hin. Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur und damit eine wichitge Einnahmequelle verlor, nahm er sich am 21. November am Wannsee bei Berlin 1811 das Leben.Durch seinen Selbstmord am Berliner Wannsee, wo er sich und seine Freundin Henriette Vogel im November 1811 erschoss, erfüllte sich seine lebenslange Todessehnsucht.

Sein Los und Schicksal war, daß er in einer Zeit des Umbruchs lebte, welche zahrleiche Konflikte heraufbeschwor. Kleist, das notorisch verkannte Genie, war Seismograph einer Welt im Umbruch. Er war ein Mann der Extreme, kriegserprobter preußischer Offizier einerseits, Erfinder großer Frauenfiguren und einer herzerweichenden Sprache andererseits. Er hasste Napoleon und liebte das entstehende Deutschland.

Heinrich von Kleist war ein Mensch der Krise. Er hat Großes geschaffen, aber auch oft enttäuscht. Nämlich dann, wenn er allzu vollmundige Versprechungen machte, denen keine Taten folgten oder die geweckten Erwartungen wieder einmal enttäuschte. Sein ganzes Leben war ein unruhiges, ein ungestüm voranstürmendes, aber gleichzeitig auch friedlich plätscherndes Bächlein, ein alles mit sich reißender Strom auf der einen Seite, eine stille und romantische Naturschönheit auf der anderen.

Kleist war ein Unruhegeist mit unermüdlichem Schaffenszorn, der sich mit nur 34 Jahren das Leben nahm. Er war der einzige wirkliche Tragiker der deutschen Literatur.Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet. Seine zeitlosen Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" gehören heute zur Weltliteratur, während sein Werk zu Lebzeiten unverstanden blieb.

Kleist nannte sich selbst einen "unaussprechlichen Menschen", "in der Welt, auf die er hoffte, nie ankommen sollte und auch nicht ankommen konnte." "Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war."

In seinen erzählenden literarischen Werken und auf dem Theater ragt er durch Extreme heraus, sowohl in der Darstellung von menschlichen Bindungen und ihrem Scheitern, als auch in seinem radikalen Formwillen. Kleists Protagonisten sind von deutscher Innerlichkeit und Grübelei frei, sie handeln und scheitern in der Realität, das macht Kleists Werke bis heute für Leser in aller Welt so attraktiv.

Kleist war auf vielen Gebieten umtriebig und leidenschaftlich, sein Glücksstreben und sein Ideal, sich als freier Schriftsteller durchzusetzen, trieben ihn an. Er sehnte sich nach Ruhm, den er zu Lebzeiten nicht gewann, und nach einem Ruhepunkt in seinem Leben, den er erst in seinem in „unaussprechlicher Heiterkeit“ inszenierten Freitod fand.

Kleist führte ein ratloses Leben, das tragisch endete.
Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur verlor, nahm er sich am 21. November 1811 das Leben.



Kleists 200. Todestag:

Heinrich von Kleist - 200. Todestag - www.kulturthemen.de


Weblinks:

Der rätselhafte Kleist und seine Dichtung - Ein Beitrag von 1977 zum 200. Geburtstag - www.literaturkritik.de

>Seelen unterwegs zum Himmel - www.fr-online.de/kultur

Heinrich von Kleist 200. Todestag - literatenwelt.blogspot.com


Weblinks:

Heinrich von Kleist-Biografie - www.die-biografien.de

Heinrich von Kleist-Zitate - www.die-zitate.de


Literatur:

Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
von Peter Michalzik

Der rätselhafte Dichter Kleist

Heinrich Kleist

Heute ist Heinrich von Kleist der modernste Dichter der klassischen Zeit - ein moderner Klassiker.

Bei Kleist begegneten sich ein Geist und eine Zeit und aus diesem Konflikt heraus sind seine Werke entstanden.
Es gibt Menschen, die tiefer sehen können als andere, in die Strukturen einer Gesellschaft, die mit größerer Klarheit Zusammenhänge und Verstrickungen erkennen und verstehen. Heinrich von Kleist war so ein Mensch.

Kleist war Dramatiker, Novellist und Journalist, der in den kurzen 34 Jahren seines Lebens am Ausgang des 18. Jahrhunderts dramatische Texte schuf, welcghe die Theaterwelt für immer verändert haben und bis heute bewegende und erkenntnsireiche Bühnenerlebnisse bescheren.

Als ewig Reisender auf der Suche nach sich selbst erfindet Kleist sich immer wieder neu: beim Militär, als Student, als Landwirt, im Staatsdienst. Nur das Schreiben zieht sich durch sein ganzes Leben. Er studiert das menschliche Verhalten und macht vor keinem moralischen Dilemma halt. Doch seine Theaterstücke und Erzählungen werden nicht immer geschätzt, er bleibt ein Außenseiter im literarischen Betrieb. Es ist die Zeit der Napoleonischen Kriege, und Kleist wird von den Franzosen einige Monate als Spion interniert. Nach vielen Lebenskrisen beging er mit 34 Jahren Selbstmord.


Heinrich von Kleist (1777-1811) war ein viel zu früh durch Selbstmord aus dem Leben geschiedener Dichter von Novellen wie auch von Dramen, dem leider die Anerkennung seiner Werke durch seine Zeitgenossen versagt blieb. Von dem Dichter, dessen Leben vor zweihundert Jahren endete kann man nicht sprechen, ohne zugleich auf seine Rätselhaftigkeit zurückzukommen.

Es sei das allerqualvollste Leben gewesen, das je ein Mensch geführt habe. So steht es in einem der letzten Briefe, die Kleist geschrieben hat. Das Ausmaß der Verzweiflung, die sich andeutet, macht betroffen. An Marie von Kleist, den 10. November 1811:

"Aber ich schwöre Dir, es ist mir ganz unmöglich länger zu leben; meine Seele ist so wund, daß mir, ich möchte fast sagen, wenn ich die Nase aus dem Fenster stecke, das Tageslicht wehe tut, das mir darauf schimmert.“

Kleist schrieb Stücke, dem Leben entfremdet und dem Tode seelenverwandt. Kleists Werk ist sein Prosa gewordenes Leben. Er hat die Zerrissenheit seines Lebens in seinen Stücken verewigt und seinen Tod in seinen Dramen bereits vorweggeommen. Kleists Krisen sind nicht etwas neben dem Werk. Sie sind ein Teil seines Werks. Die Rätsel des Seelenlebens sind das eigentliche Feld dieses Dichters geworden.

Der rätselhafte Kleist: das ist schon fast der uns vertraute Kleist. Und so, wie er uns heute erscheint, muß er auch selbst sich erfahren haben: als einen unaussprechlichen Menschen nämlich, wie er sich gelegentlich nennt. Er gilt mit Recht als einer der rätselhaftesten Dichter der deutschen Literatur.

Kleist, dem auf Erden nicht mehr zu helfen war, wirkt durch seine Dichtung vertraut in seiner Rätselhaftigkeit, dennoch ist er durch sein ungelebtes dramatisches Leben bis heute ein Rätsel geblieben.


Weblinks:

Der rätselhafte Kleist und seine Dichtung - Ein Beitrag von 1977 zum 200. Geburtstag - www.literaturkritik.de

Dichter dran Heinrich von Kleist - www1.wdr.de

>Seelen unterwegs zum Himmel - www.fr-online.de/kultur

Heinrich von Kleist-Biografie - www.die-biografien.de

Heinrich von Kleist-Zitate - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

Heinrich von Kleist 200. Todestag - literatenwelt.blogspot.com


Samstag, 13. November 2021

Heinrich von Kleist als ein Mensch in der Krise

Heinrich KleistHeinrich von Kleist


Sein ganzes Leben war ein unruhiges, ein ungestüm voranstürmendes, aber gleichzeitig auch friedlich plätscherndes Bächlein, ein alles mit sich reißender Strom auf der einen Seite, eine stille und romantische Naturschönheit auf der anderen. Kleists Leben und Biografie ist die eines Schwankenden, eines unablässig Suchenden, der, eines eingesperrten Wiesels gleich, "das verschreckt am Gitter hin und her läuft", sich zeitlebens unruhig gebärdet und dessen wichtigster Teil letztendlich durch das Schreiben zur Welt kommt.

Kleist wurde 1777 in Frankfurt/Oder als Sohn eines preußischen Hauptmannes geboren und verwaiste früh, sein Leben ist durchzogen von Widersprüchen und Brüchen. Er wurde auf eigenen Wunsch aus dem Militärdienst entlassen, beendete auch sein Studium vorzeitig und hoffte, nach einer aufgelösten Verlobung und verschiedenen Reisen, als freier Dichter Anerkennung zu erfahren. Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet.

Heinrich von Kleist war ein deutscher Dichter der Weimarer Klassik und Romantik. Kleist war einer der bedeutendesten Dramatiker und Dichter des frühen 19. Jahrhunderts und wurde zum Vorbild zahlreicher Schriftsteller verschiedener Stilrichtungen.

Wer kennt nicht Kleist (1777-1811) und sein ungestümes Denken aus der preußischen Herkunft. Ausbrechen aus der Tradition der Familie und der klaren Ordnung sind seine Maximen, die insbesondere in der Frage der narzisstischen Ausprägung vor allem im kurzen Essay über das Marionettentheater Beachtung finden.

Heinrich von Kleist war ein Mensch der Krise. Er hat Großes geschaffen, aber auch oft enttäuscht. Nämlich immer dann, wenn er allzu vollmundige Versprechungen machte, denen keine Taten folgten oder die geweckten Erwartungen wieder einmal enttäuschte.

Sein ganzes Leben war ein unruhiges, ein ungestüm voranstürmendes, aber gleichzeitig auch friedlich plätscherndes Bächlein, ein alles mit sich reißender Strom auf der einen Seite, eine stille und romantische Naturschönheit auf der anderen. Kleists Leben und Biografie ist die eines Schwankenden, eines unablässig Suchenden, der, eines eingesperrten Wiesels gleich, "das verschreckt am Gitter hin und her läuft", sich zeitlebens unruhig gebärdet und dessen wichtigster Teil letztendlich durch das Schreiben zur Welt kommt.

Kleist, das notorisch verkannte Genie, war Seismograph einer Welt im Umbruch. Er war ein Mann der Extreme, kriegserprobter preußischer Offizier einerseits, Erfinder großer Frauenfiguren und einer herzerweichenden Sprache andererseits. Er hasste Napoleon und liebte das entstehende Deutschland. Er war Offzier, Beamter und Journalist, immer wieder scheiternder Sucher und der einzige wirkliche Tragiker der deutschen Literatur.

"Ich passe mich nicht unter die Menschen."

Heinrich v. Kleist

Für den Typus von Schriftsteller, der Kliest werden wollte, gab es kein Vorbild. Es ist der Krise, einer tiefen, grundlegeneden Verunseicherung. Rousseau, mit dem Kleist sich in dieser Zeit beschäftigte, war eine ähnliche Figur. Der junge Schiller war eine ähnliche Figur. S. 98

Kleist konnte von seiner geschaffenen Literatur nicht leben, obwohl seine Werke zeitlos waren. Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet. Seine Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" gehören heute zur Weltliteratur, während sein Werk zu Lebzeiten unverstanden blieb. Seine Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen spielten häufig in einer anderen Zeit.

Heinrich von Kleist war ein Mensch der Krise, der Großes geschaffen hat, aber auch oft enttäuscht. Nämlich dann, wenn er allzu vollmundige Versprechungen machte, denen keine Taten folgten oder die geweckten Erwartungen wieder einmal enttäuschte. Sein ganzes Leben war ein unruhiges, ein ungestüm voranstürmendes, aber gleichzeitig auch friedlich plätscherndes Bächlein, ein alles mit sich reißender Strom auf der einen Seite, eine stille und romantische Naturschönheit auf der anderen.

Er legte seine Verzweiflung, seinen Hass, seine Hoffnung, seine Liebe und seine Seele zuerst in Tragödien, dann in Komödien und dann in Erzählungen. So entfaltete sich sein eigenartiges Wesen, mit befremdlichen Gebärden, eigenartigen Figuren, ungekannten Gefühlen.

Kleists Biografie ist die eines Schwankenden, eines unablässig Suchenden, der, eines eingesperrten Wiesels gleich, "das verschreckt am Gitter hin und her läuft", sich zeitlebens unruhig gebärdet und dessen wichtigster Teil letztendlich durch das Schreiben zur Welt kommt.

Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet. Mit Todesverachtung

Seine zeitlosen Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" gehören heute zur Weltliteratur, während sein Werk zu Lebzeiten unverstanden blieb.

Der Dichterruhm wurde ihm versagt. Kleist versäumte es, sich in dichterischen Kreisen beliebter zu machen. Wieland war der einiige, der Kleists Talent als Dichter zu Lebzeiten erkannte.

Kleist nannte sich selbst einen "unaussprechlichen Menschen", "in der Welt, auf die er hoffte, nie ankommen sollte und auch nicht ankommen konnte." "Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war."

Heinrich von Kleist war einer jener Rebellen in der deutschen Literatur, für die es selbst nicht gut ausging. Als preußischer Offizier und Freund der Wahrheit, gebeutelt von einer tiefen Depression, setzte er seinem in literarischer Hinsicht viel versprechenden Leben viel zu früh ein gewaltsames Ende. Was von ihm übrig blieb, sind seine an Zahl überschaubaren, an Aussagekraft und Form überwältigenden Werke.

Kleist führte ein ratloses Leben, das tragisch endete.
Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur verlor, nahm er sich am 21. November 1811 das Leben.


Weblinks:

Der rätselhafte Kleist und seine Dichtung - Ein Beitrag von 1977 zum 200. Geburtstag - www.literaturkritik.de

Kleist.EineBiografie - www.deutschlandfunk.de

>Seelen unterwegs zum Himmel - www.fr-online.de/kultur

Heinrich von Kleist 200. Todestag - literatenwelt.blogspot.com


Weblinks:

Heinrich von Kleist-Biografie - www.die-biografien.de

Heinrich von Kleist-Zitate - www.die-zitate.de


Literatur:

Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
von Peter Michalzik


Samstag, 12. Juni 2021

»Aufsatz, den sicheren Weg des Glücks zu finden« von Heinrich von Kleist (K)

War Kleist ein glücklicher Mensch - gar ein Sohn des Glücks? Zumindest hat er sich seine Gedanken darüber gemacht.

In seinem »Aufsatz, den sicheren Weg des Glücks zu finden und ungestört – auch unter den größten Drangsalen des Lebens – ihn zu genießen« (1799) verteidigt Kleist die These, dass das Glück in der Befriedigung über das eigene tugendhafte Leben liegt.

Kleist geht zunächst von der Prämisse aus, dass Glück und materieller Überfluss sich nicht notwendigerweise bedingen: „Wir sehen die Großen dieser Erde im Besitze der Güter dieser Welt. Sie leben in Herrlichkeit und Überfluss, die Schätze der Kunst und der Natur scheine sich um sie und für sie zu versammeln, und darum nennt man sie Günstlinge des Glücks. Aber der Unmut trübt ihre Blicke, der Schmerz bleicht ihre Wangen, der Kummer spricht aus allen ihren Zügen. Dagegen sehen wir einen armen Tagelöhner, der im Schweiße seines Angesichts sein Brot erwirbt; Mangel und Armut umgeben ihn, sein ganzes Leben schein ein ewiges Sorgen und Schaffen und Darben. Aber die Zufriedenheit blickt aus seinen Augen, die Freude lächelt auf seinem Antlitz, Frohsinn und Vergessenheit umschweben die ganze Gestalt.“

So kommt Kleist zum Schluss, dass das, was die Menschen Glück und Unglück nennen, nicht immer so ist, wie es zunächst scheint, „denn bei allen Begünstigungen des äußern Glückes haben wir Tränen in den Augen des erstem, und bei allen Vernachlässigungen desselben, ein Lächeln auf dem Antlitz des andern gesehen.“

Weil also das Glück, das sich auf äußere Dinge gründet, eher unsicher ist, so muss es dort, „wo es auch nur einzig genossen und entbehrt wird“ verankert werden, „im Innern.“ In der Tradition Epikurs stehend behauptet auch Kleist, dass „glücklich zu sein, […] der erste aller unsrer Wünsche [ist], der laut und lebendig aus jeder Ader und jeder Nerve unsers Wesens spricht, der uns durch den ganzen Lauf unsers Lebens begleitet, der schon dunkel in dem ersten kindischen Gedanken unsrer Seele lag und den wir endlich als Greise mit in die Gruft nehmen werden.“

Wo nun aber könnte dieser Wunsch erfüllt werden, wo könnte das das Glück besser sich gründen, als im Inneren, also dort, „wo auch die Werkzeuge seines Genusses, unsre Sinne liegen, wohin die ganze Schöpfung sich bezieht, wo die Welt mit ihren unermesslichen Reizungen im kleinen sich wiederholt?“

Samstag, 12. September 2020

Heinrich von Kleist - größte Begabung der deutschen Literatur

Heinrich von Kleist

Der Dramatiker und Journalist Heinrich von Kleist war eine der größten Begabungen der deutschen Literatur. Der vielseitig begabte Dichter Kleist beherrschte mehrere Literaturgattungen und gilt als einer der grössten deutschen Dramatiker und steht mit seinem Schaffen zwischen der Klassik und der Romantik. Kleist bewegte sich in romantischen Dichterkreisen, seine bis heute modern wirkenden Dramen und Erzählungen entziehen sich allerdings schematischen Stil- und Epochenzuordnungen.

Kleist hat im Laufe seines Lebens unterschiedliche Genres genutzt, um ihre Ansichten darzustellen. Seine vielseitigen Begabungen ließen ihn immer wieder Werke von zeitloser Dauer erschaffen. Er hatte mit seinem literarischen Schaffen jedoch wenig Fortune, fand keinen Gönner seiner Werke und lies sich keiner Epoche oder Stilrichtung recht zuzuordnen - letztere sind Umstände, die heute die Zeitlosigkeit seines Werkes begründen.

Heinrich von Kleist schrieb meist über Menschen in menschlich extrem belasteten Zustanden: Über das Käthchen von Heilbronn, das wie behext ihrem Angebeten folgt, über den Prinzen Friedrich von Homburg, der einsehen soll, daß er für eine eigenwillige Heldentat bestraft werden soll, über die Amazone Penthelisea, die im Kampfeswahn ihren Geliebten zerfleicht. Im Gegensatz dazu dazu steht ein Lustspiel über den Dorfrichter Adam, der abends vergeblich der schönen
Eve nachsteigt und dann alle Mühe hat, den drohenden Skandal zu vertuschen.

Heinrich von Kleist

Samstag, 30. Mai 2020

Denkübungen für Wilhelmine von Zenge

Wilhelmine von Zenge

„Was ist wünschenswerther, auf eine kurze Zeit, oder nie glücklich gewesen zu sein?“
Denkübungen für Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), Frühjahr bis Sommer 1800.

„Was ist besser, gut sein oder gut handeln?“
Denkübungen für Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), Frühjahr bis Sommer 1800.

„Darf man wohl von einem Menschen immer mit unerbittlicher Strenge die Erfüllung seiner Pflichten verlangen, oder kann man nicht schon mit ihm zufrieden sein, wenn er seine Pflichten nur immer anerkennt u den guten Willen, sie zu erfüllen, nie verliert?“
Denkübungen für Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), Frühjahr bis Sommer 1800.

„Darf man jeden irrigen Grundsatz anderer Menschen bekämpfen, oder muß man nicht unschädliche Grundsätze dulden u ehren, wenn an ihnen die Ruhe eines Menschen hangt?“
Denkübungen für Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), Frühjahr bis Sommer 1800.

„Was knüpft die Menschen mehr mit Banden des Vertrauens aneinander, Tugenden oder Schwächen?“
Denkübungen für Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), Frühjahr bis Sommer 1800.

„Vertrauen u Achtung, das sind die beiden unzertrennlichen Grundpfeiler der Liebe, ohne welche sie nicht bestehen kann; denn ohne Achtung hat die Liebe keinen Werth u ohne Vertrauen keine Freude.“
An Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), vermutlich April / Mai 1800.

„Edler u besser sollen wir durch die Liebe werden.“
An Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), vermutlich April / Mai 1800.

„Denn nicht durch Worte aber durch Handlungen zeigt sich wahre Treue u wahre Liebe.“
An Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), vermutlich April / Mai 1800.

„Ach, Wilhelmine, ich erkenne nur ein höchstes Gesetz an, die Rechtschaffenheit, u die Politik kennt nur ihren Vortheil.“
An Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), April / Mai 1800.

Samstag, 16. Mai 2020

Heinrich von Kleist als zeitloser Klassiker

Heinrich von Kleist

Der Dramatiker und Journalist Heinrich von Kleist war eine der größten Begabungen der deutschen Literatur. Der vielseitig begabte Dichter Kleist beherrschte mehrere Literaturgattungen und gilt als einer der grössten deutschen Dramatiker und steht mit seinem Schaffen zwischen der Klassik und der Romantik. Kleist bewegte sich in romantischen Dichterkreisen, seine bis heute modern wirkenden Dramen und Erzählungen entziehen sich allerdings schematischen Stil- und Epochenzuordnungen.

Heinrich von Kleist

Der begabte Kleist hat im Laufe seines Lebens unterschiedliche Genres genutzt, um ihre Ansichten darzustellen. Seine vielseitigen Begabungen ließen ihn immer wieder Werke von zeitloser Dauer erschaffen. Er hatte mit seinem literarischen Schaffen jedoch wenig Fortune, fand keinen Gönner seiner Werke und lies sich keiner Epoche oder Stilrichtung recht zuzuordnen - letztere sind Umstände, die heute die Zeitlosigkeit seines Werkes begründen.

Heinrich von Kleist

Heute ist Heinrich von Kleist der modernste Dichter der klassischen Zeit - ein moderner Klassiker. Kleists Werke sind zeitlose Klassiker. Seine Werke sind eine Mischung aus Hoffnung, Verzweiflung, Mut und Angst - genau wie Kleists Leben. Kleist gind es um das Leben. Das macht ihn bis heute modern.


Heinrich Kleist


"Jede große und umfassende Gefahr gibt, wenn ihr wohl begegnet wird,
dem Staat, für den Augenblick, ein demokratisches Ansehen."


Heinrich Kleist

Bei Kleist begegneten sich ein Geist und eine Zeit und aus diesem Konflikt heraus sind seine Werke entstanden.
Es gibt Menschen, die tiefer sehen können als andere, in die Strukturen einer Gesellschaft, die mit größerer Klarheit Zusammenhänge und Verstrickungen erkennen und verstehen. Heinrich von Kleist war so ein Mensch.

Kleist war Dramatiker, Novellist und Journalist, der in den kurzen 34 Jahren seines Lebens am Ausgang des 18. Jahrhunderts dramatische Texte schuf, welcghe die Theaterwelt für immer verändert haben und bis heute bewegende und erkenntnsireiche Bühnenerlebsnisse bescheren.

Die Zeit und das, was Menschen durchlebten, kann man mit Kleist gut durchleben. Er ergriff das, was ihm in seinem Leben begegnet so entschieden, dass man durch ihn verstehen kann, was die Dinge einmal bedeutet haben. Kleist ließ sich von Ereignissen, Begegnungen und Erlebnissen regelrecht entzünden.

Ein Charakterzug Kleists, der so offentsichtlich ist, daß er nicht erwähnt wird: Kleist war extrem. In seinen erzählenden literarischen Werken und auf dem Theater ragt er durch Extreme heraus, sowohl in der Darstellung von menschlichen Bindungen und ihrem Scheitern, als auch in seinem radikalen Formwillen. Kleists Protagonisten sind von deutscher Innerlichkeit und Grübelei frei, sie handeln und scheitern in der Realität, das macht Kleists Werke bis heute für Leser in aller Welt so attraktiv.

Kleist war auf vielen Gebieten umtriebig und leidenschaftlich, sein Glücksstreben und sein Ideal, sich als freier Schriftsteller durchzusetzen, trieben ihn an. Er sehnte sich nach Ruhm, den er zu Lebzeiten nicht gewann, und nach einem Ruhepunkt in seinem Leben, den er erst in seinem in „unaussprechlicher Heiterkeit“ inszenierten Freitod fand.

Literatur:

Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
von Peter Michalzik


Weblinks:

Heinrich von Kleist-Biografie - www.die-biografien.de

Heinrich von Kleist-Zitate - www.die-zitate.de

Man kann in Kleist jenen Dichter sehen, der die Moderne und ihre Meinung von Hobbes bis Rousseau, die Vernunft würde mit Kant das menschliche Sein bessern, Lügen straft. Der Traum der Vernunft gebiert Ungeheuer. Ist es nicht dieses Goya Bild, welches die Umkehrung zeigt, wie eben jener Kleist sich selbst erkennt in dem Moment, wo er merkt, wie gefährlich er sich selbst gegenüber ist?

Denkübung für Wilhelmine von Zenge

Wilhelmine von Zenge

„Darf man wohl von einem Menschen immer mit unerbittlicher Strenge die Erfüllung seiner Pflichten verlangen, oder kann man nicht schon mit ihm zufrieden sein, wenn er seine Pflichten nur immer anerkennt u den guten Willen, sie zu erfüllen, nie verliert?“

Denkübungen für Wilhelmine von Zenge; Frankfurt (Oder), Frühjahr bis Sommer 1800.

Mittwoch, 6. Mai 2020

»Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft« vor 60 Jahren gegründet

Vor 60 Jahren wurde die »Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft« am 6. Mai 1960 gegründet. Berühmte Persönlichkeiten wie Gerhart Hauptmann setzten sich für die Verbreitung der Schriften von Heinrich von Kleist (1777-1811) als "Ideenträger reinen Menschentums" ein und hatten die »Kleist-Gesellschaft« am 4. März 1920 gegründet. Nach 1945 bestand sie nicht weiter, erst 1960 kam es in Berlin zur Neugründung, diesmal unter der Bezeichnung »Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft«.

Die »Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft« ist eine internationale literarische und wissenschaftliche Vereinigung. Sie sieht ihre Aufgabe darin, das Werk und Leben Kleists durch wissenschaftliche Tagungen und Veröffentlichungen zu erschließen und die in der Gegenwart fortwirkenden Einflüsse seiner Dichtung durch künstlerische, insbesondere literarische Veranstaltungen für eine breitere Öffentlichkeit zu fördern.

Der Dramatiker und Journalist Heinrich von Kleist war eine der größten Begabungen der deutschen Literatur.
Der vielseitig begabte Dichter Kleist beherrschte mehrere Literaturgattungen und gilt als einer der grössten deutschen Dramatiker und steht mit seinem Schaffen zwischen der Klassik und der Romantik. Kleist bewegte sich in romantischen Dichterkreisen, seine bis heute modern wirkenden Dramen und Erzählungen entziehen sich allerdings schematischen Stil- und Epochenzuordnungen.

Kleist-Gesellschaft:

Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft - Heinrich von
Kleist-Gesellschaft - Kleist.org

Mittwoch, 4. März 2020

Kleist-Gesellschaft vor hundert Jahren gegründet

Heinrich von Kleist

Vor hundert Jahren wurde die »Kleist-Gesellschaft« am 4. März 1920 gegründet. Berühmte Persönlichkeiten wie Gerhart Hauptmann setzten sich für die Verbreitung der Schriften von Heinrich von Kleist (1777-1811) als "Ideenträger reinen Menschentums" ein und gründeten die »Kleist-Gesellschaft«. Nach 1945 bestand die Gesellschaft nicht weiter, erst 1960 kam es in Berlin zur Neugründung, diesmal unter der Bezeichnung »Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft«. Die »Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft« wurde vor 60 Jahren am 6. Mai 1960 gegründet.

Die Gesellschaft ist eine internationale, literarisch-wissenschaftliche Vereinigung. Ihre Aufgabe besteht darin, "das Werk und das Leben Kleists durch wissenschaftliche Tagungen und Veröffentlichungen zu erschließen und die in der Gegenwart fortwirkenden Einflüssse seiner Dichtung durch künstlerische, insbesondere literarische Veranstaltungen für eine breitere Öffentlichkeit zu fördern".Der Dramatiker und Journalist Heinrich von Kleist war eine der größten Begabungen der deutschen Literatur.

Der vielseitig begabte Dichter Kleist beherrschte mehrere Literaturgattungen und gilt als einer der grössten deutschen Dramatiker und steht mit seinem Schaffen zwischen der Klassik und der Romantik. Kleist bewegte sich in romantischen Dichterkreisen, seine bis heute modern wirkenden Dramen und Erzählungen entziehen sich allerdings schematischen Stil- und Epochenzuordnungen.

Während der Dichter in den Zwanziger-, Dreißigerjahren als nationalkonservativ und urdeutsch rezipiert wurde, gilt er heute als literarischer Avantgardist und als Rebell.

Kleist-Gesellschaft:

Kleist-Gesellschaft - Kleist.org

Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft - Heinrich von Kleist.org

Samstag, 19. November 2016

Heinrich von Kleist als ein Mensch in der Krise

Heinrich KleistHeinrich von Kleist

Kleist wurde 1777 in Frankfurt/Oder als Sohn eines preußischen Hauptmannes geboren und verwaiste früh, sein Leben ist durchzogen von Widersprüchen und Brüchen. Er wurde auf eigenen Wunsch aus dem Militärdienst entlassen, beendete auch sein Studium vorzeitig und hoffte, nach einer aufgelösten Verlobung und verschiedenen Reisen, als freier Dichter Anerkennung zu erfahren. Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet.

Heinrich von Kleist war ein deutscher Dichter der Weimarer Klassik und Romantik. Kleist war einer der bedeutendesten Dramatiker und Dichter des frühen 19. Jahrhunderts und wurde zum Vorbild zahlreicher Schriftsteller verschiedener Stilrichtungen.

Wer kennt nicht Kleist (1777-1811) und sein ungestümes Denken aus der preußischen Herkunft. Ausbrechen aus der Tradition der Familie und der klaren Ordnung sind seine Maximen, die insbesondere in der Frage der narzisstischen Ausprägung vor allem im kurzen Essay über das Marionettentheater Beachtung finden.

Kleist, das notorisch verkannte Genie, war Seismograph einer Welt im Umbruch. Er war ein Mann der Extreme, kriegserprobter preußischer Offizier einerseits, Erfinder großer Frauenfiguren und einer herzerweichenden Sprache andererseits. Er hasste Napoleon und liebte das entstehende Deutschland. Er war Offzier, Beamter und Journalist, immer wieder scheiternder Sucher und der einzige wirkliche Tragiker der deutschen Literatur.

"Ich passe mich nicht unter die Menschen."

Heinrich v. Kleist

Für den Typus von Schriftsteller, der Kliest werden wollte, gab es kein Vorbild. Es ist der Krise, einer tiefen, grundlegeneden Verunseicherung. Rousseau, mit dem Kleist sich in dieser Zeit beschäftigte, war eine ähnliche Figur. Der junge Schiller war eine ähnliche Figur. S. 98

Kleist konnte von seiner geschaffenen Literatur nicht leben, obwohl seine Werke zeitlos waren. Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet. Seine Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" gehören heute zur Weltliteratur, während sein Werk zu Lebzeiten unverstanden blieb. Seine Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen spielten häufig in einer anderen Zeit.

Heinrich von Kleist war ein Mensch der Krise, der Großes geschaffen hat, aber auch oft enttäuscht. Nämlich dann, wenn er allzu vollmundige Versprechungen machte, denen keine Taten folgten oder die geweckten Erwartungen wieder einmal enttäuschte. Sein ganzes Leben war ein unruhiges, ein ungestüm voranstürmendes, aber gleichzeitig auch friedlich plätscherndes Bächlein, ein alles mit sich reißender Strom auf der einen Seite, eine stille und romantische Naturschönheit auf der anderen.

Er legte seine Verzweiflung, seinen Hass, seine Hoffnung, seine Liebe und seine Seele zuerst in Tragödien, dann in Komödien und dann in Erzählungen. So entfaltete sich sein eigenartiges Wesen, mit befremdlichen Gebärden, eigenartigen Figuren, ungekannten Gefühlen.

Kleists Biografie ist die eines Schwankenden, eines unablässig Suchenden, der, eines eingesperrten Wiesels gleich, "das verschreckt am Gitter hin und her läuft", sich zeitlebens unruhig gebärdet und dessen wichtigster Teil letztendlich durch das Schreiben zur Welt kommt.

Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet. Mit Todesverachtung

Seine zeitlosen Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" gehören heute zur Weltliteratur, während sein Werk zu Lebzeiten unverstanden blieb.

Der Dichterruhm wurde ihm versagt. Kleist versäumte es, sich in dichterischen Kreisen beliebter zu machen. Wieland war der einiige, der Kleists Talent als Dichter zu Lebzeiten erkannte.

Kleist nannte sich selbst einen "unaussprechlichen Menschen", "in der Welt, auf die er hoffte, nie ankommen sollte und auch nicht ankommen konnte." "Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war."

Heinrich von Kleist war einer jener Rebellen in der deutschen Literatur, für die es selbst nicht gut ausging. Als preußischer Offizier und Freund der Wahrheit, gebeutelt von einer tiefen Depression, setzte er seinem in literarischer Hinsicht viel versprechenden Leben viel zu früh ein gewaltsames Ende. Was von ihm übrig blieb, sind seine an Zahl überschaubaren, an Aussagekraft und Form überwältigenden Werke.

Kleist führte ein ratloses Leben, das tragisch endete.
Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur verlor, nahm er sich am 21. November 1811 das Leben.


Weblinks:

Der rätselhafte Kleist und seine Dichtung - Ein Beitrag von 1977 zum 200. Geburtstag - www.literaturkritik.de

Kleist.EineBiografie - www.deutschlandfunk.de

>Seelen unterwegs zum Himmel - www.fr-online.de/kultur

Heinrich von Kleist 200. Todestag - literatenwelt.blogspot.com


Weblinks:

Heinrich von Kleist-Biografie - www.die-biografien.de

Heinrich von Kleist-Zitate - www.die-zitate.de


Literatur:

Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
von Peter Michalzik


Rezension:

Michael Kohlhaas Rezension

Michael Kohlhaas Rezension

Samstag, 26. November 2011

Kleist Grab am Wannsee

Heinrich von Kleist

Das Leben ist eine irdische Veranstaltung zum Tode hin. Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur und damit eine wichitge Einnahmequelle verlor, nahm er sich am 21. November am Wannsee bei Berlin 1811 das Leben.Durch seinen Selbstmord am Berliner Wannsee, wo er sich und seine Freundin Henriette Vogel im November 1811 erschoss, erfüllte sich seine lebenslange Todessehnsucht.

Sein Los und Schicksal war, daß er in einer Zeit des Umbruchs lebte, welche zahrleiche Konflikte heraufbeschwor. Kleist, das notorisch verkannte Genie, war Seismograph einer Welt im Umbruch. Er war ein Mann der Extreme, kriegserprobter preußischer Offizier einerseits, Erfinder großer Frauenfiguren und einer herzerweichenden Sprache andererseits. Er hasste Napoleon und liebte das entstehende Deutschland.

Heinrich von Kleist war ein Mensch der Krise. Er hat Großes geschaffen, aber auch oft enttäuscht. Nämlich dann, wenn er allzu vollmundige Versprechungen machte, denen keine Taten folgten oder die geweckten Erwartungen wieder einmal enttäuschte. Sein ganzes Leben war ein unruhiges, ein ungestüm voranstürmendes, aber gleichzeitig auch friedlich plätscherndes Bächlein, ein alles mit sich reißender Strom auf der einen Seite, eine stille und romantische Naturschönheit auf der anderen.

Kleist war ein Unruhegeist mit unermüdlichem Schaffenszorn, der sich mit nur 34 Jahren das Leben nahm. Er war der einzige wirkliche Tragiker der deutschen Literatur.Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet. Seine zeitlosen Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" gehören heute zur Weltliteratur, während sein Werk zu Lebzeiten unverstanden blieb.

Kleist nannte sich selbst einen "unaussprechlichen Menschen", "in der Welt, auf die er hoffte, nie ankommen sollte und auch nicht ankommen konnte." "Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war."

In seinen erzählenden literarischen Werken und auf dem Theater ragt er durch Extreme heraus, sowohl in der Darstellung von menschlichen Bindungen und ihrem Scheitern, als auch in seinem radikalen Formwillen. Kleists Protagonisten sind von deutscher Innerlichkeit und Grübelei frei, sie handeln und scheitern in der Realität, das macht Kleists Werke bis heute für Leser in aller Welt so attraktiv.

Kleist war auf vielen Gebieten umtriebig und leidenschaftlich, sein Glücksstreben und sein Ideal, sich als freier Schriftsteller durchzusetzen, trieben ihn an. Er sehnte sich nach Ruhm, den er zu Lebzeiten nicht gewann, und nach einem Ruhepunkt in seinem Leben, den er erst in seinem in „unaussprechlicher Heiterkeit“ inszenierten Freitod fand.

Kleist führte ein ratloses Leben, das tragisch endete.
Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur verlor, nahm er sich am 21. November 1811 das Leben.



Kleists 200. Todestag:

Heinrich von Kleist - 200. Todestag - www.kulturthemen.de


Weblinks:

Der rätselhafte Kleist und seine Dichtung - Ein Beitrag von 1977 zum 200. Geburtstag - www.literaturkritik.de

>Seelen unterwegs zum Himmel - www.fr-online.de/kultur

Heinrich von Kleist 200. Todestag - literatenwelt.blogspot.com


Weblinks:

Heinrich von Kleist-Biografie - www.die-biografien.de

Heinrich von Kleist-Zitate - www.die-zitate.de


Literatur:

Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
von Peter Michalzik

Dienstag, 22. November 2011

Heinrich von Kleist zum 200. Todestag

Heinrich von Kleist

Der 21. November 1811 ist ein kalter Herbsttag. Die Wirtsleute des Gasthofs Stimmings Krug am Kleinen Wannsee bei Berlin sind daher verwundert, als ein Paar, Anfang 30, Kaffee und Rum ans Ufer bestellt. Die beiden sind euphorischer Stimmung. Danach wurde das Paar schäkernd am Ufer entlanglaufend gesehen, sich jagend wie kleine Kinder.

Kurz darauf hallen gegen Mittag zwei Schüsse durch die Herbstlandschaft am Wannsee. Heinrich von Kleist hat in einer kleinen Senke Henriette Vogel in die Brust geschossen, dann sich selbst in den Mund. Als man die beiden fand, lag sie auf dem Rücken, die Hände über dem Leib gefaltet. Kleist saß kniend vor ihr, hatte den Kopf auf eine Pistole gestützt.


Kleist hatte Henriette Vogel erst kurz vor dem gemeinsamen Selbstmord kennengelernt. Sie war unheilbar an Krebs erkrankt, Kleist hatte ihr Leiden abgekürzt. Sie kam ihm für sein Vorhaben zupass. Die kurze intensive Bekanntschaft mit der unheilbar kranken Henriette Vogel bescherte ihm endlich die ersehnte, gleichfalls von Todessehnsucht getriebene Gefährtin, mit der er aus dem Leben scheiden konnte.Der Doppelselbstmord war keine romantische Liebestat, sondern eine berechnende Verzweiflungstat.

Heinrich von Kleist, dem leider die Anerkennung seiner Werke durch seine Zeitgenossen versagt blieb, war ein Autor der emotionalen Extreme, wirkungsmächtig durch seine Sprachgenialität, keiner Epoche oder Stilrichtung recht zuzuordnen, zeitlebens meist unglücklich und ruhelos, setzte seinem Leben 34-jährig am 21. November vor 200 Jahren durch einen spektakulär inszenierten Freitod ein dem Dramatiker gemässes Ende.

Kleist war einer jener Denker die auch noch durch die Kirche bestraft wurden. Wie auch gekreuzigten wurde ihm als Mörder der Henriette Vogel und Selbstmörder seiner selbst die Beerdigung in geweihtem Kirchenboden verweigert.


Kleist führte ein ratloses Leben, das tragisch endete.
Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur verlor, nahm er sich am 21. November 1811 das Leben.





Zum 200. Todestag von Heinrich von Kleist


„Ach! Wie gebrechlich ist der Mensch“ - news.orf.at

Wut und Form - www.swr.de

Heinrich von Kleist - 200. Todestag - www.kulturthemen.de

Zum 200. Todestag von Heinrich von Kleist - www.bz-berlin.de/kultur

Heinrich von Kleist - www.spiegel.de



Weblinks

Heinrich von Kleist-Biografie - www.die-biografien.de

Heinrich von Kleist-Zitate - www.die-zitate.de





Sonntag, 20. November 2011

Heinrich von Kleist 200. Todestag

Heinrich von Kleist

Heinrich von Kleist nahm sich vor 200 Jahren am 21. November am Wannsee bei Berlin 1811 das Leben.

Heinrich von Kleist war ein deutscher Dichter der Weimarer Klassik und Romantik. Kleist war einer der bedeutendesten Dramatiker und Dichter des frühen 19. Jahrhunderts und wurde zum Vorbild zahlreicher Schriftsteller verschiedener Stilrichtungen. Sein Todestag jährt sich zum 200. Mal.

Kleist war eine der größten Begabungen der deutschen Literatur. Der vielseitig begabte Dichter Kleist beherrschte mehrere Literaturgattungen und gilt als einer der grössten deutschen Dramatiker und steht mit seinem Schaffen zwischen der Klassik und der Romantik. Er hatte mit seinem literarischen Schaffen jedoch wenig Fortune, fand keinen Gönner seiner Werke und lies sich keiner Epoche oder Stilrichtung recht zuzuordnen - letztere sind Umstände, die heute die Zeitlosigkeit seines Werkes begründen.

Heinrich von Kleist

Heinrich von Kleist, das notorisch verkannte Genie, war Seismograph einer Welt im Umbruch. Er war ein Mann der Extreme, kriegserprobter preußischer Offizier einerseits, Erfinder großer Frauenfiguren und einer herzerweichenden Sprache andererseits. Er hasste als Mensch der Extreme Napoleon und liebte das entstehende Deutschland. Er war Offizier, Beamter und Journalist und der einzige wirkliche Tragiker der deutschen Literatur.


Nach einem abgebrochenen Studium ging er zunächst nach Paris meldete sich erfolglos als Freiwilliger für die französische Armee. Der rastlose und ruhmsüchtige Kleist suchte während der Napoleonischen Kriege den Ruhm auf den europäischen Schlachtfelderm, bevor er beim Briefeschreiben sein schriftstellerisches Talent entdeckte und sich der Dichtung zuwandte.

In den folgenden Jahren verfasste er seine bekanntesten Werke, darunter zeitlose Werke und Klassiker wie die Komödie "Der zerbrochene Krug", das Drama "Das Käthchen von Heilbronn" und die Erzählung "Michael Kohlhaas". Das Lustspiel "Der zerbrochene Krug" wurde von Goethe in Weimar aufgeführt, fand jedoch keinen Anklang beim Publikum.

"Ich passe mich nicht unter die Menschen."

Heinrich von Kleist

Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet. Seine zeitlosen Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" gehören heute zur Weltliteratur, während sein Werk zu Lebzeiten unverstanden blieb.

Kleist nannte sich selbst einen "unaussprechlichen Menschen", "in der Welt, auf die er hoffte, nie ankommen sollte und auch nicht ankommen konnte." "Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war."

Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur und damit eine wichitge Einnahmequelle verlor, nahm er sich am 21. November am Wannsee bei Berlin 1811 das Leben.

Durch seinen Selbstmord am Berliner Wannsee, wo er sich und seine Freundin Henriette Vogel im November 1811 erschoss, erfüllte sich seine lebenslange Todessehnsucht.


Kleists 200. Todestag

Heinrich von Kleist - 200. Todestag - www.kulturthemen.de


Weblinks:

Heinrich von Kleist-Biografie - www.die-biografien.de


Heinrich von Kleist-Zitate - www.die-zitate.de


›Heinrich von Kleist. Leben und Werk‹

Literatur:

Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
von Peter Michalzik


Peter Michalzik: Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher



Donnerstag, 10. Oktober 2002

Samstag, 6. Oktober 2001

Heinrich von Kleist als Kant-Leser

Heinrich von Kleist


Der Kant-Leser Heinrich von Kleist verzweifelte unter andererm deshalb an der Welt, weil er aus der »Kritk der reinen Vernunft« erfuhr, daß in allen unseren Erkenntnissen ein Element des Zufalls steckt. Der Dichter nahm sich 1811 das Leben.

1801 schrieb er an seine Verlobte: »Vor kurzem ward ich mit der neueren, sogenannten kantischen Philosophie bekannt - und Dir muß ich jetzt daraus einen Gedanken mitteilen, indem ich mich fürchten darf, daß er Dich so tief, so schmerzhaft erschüttern wird als mich. Wenn alle Menschen statt der Augen grüne Gläser hätten, so würden sie urteilen müssen, die Gegenstände, welche sie dadurch erblickten, sind grün - und nie würden sie entscheiden können, ob ihr Auge etwas zu ihnen (den Dingen) hinzutut, was nicht ihnen, sondern dem Auge gehört. So ist es auch mit dem Verstande. Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir in Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist oder ob es uns nur so erscheint ... «

Mittwoch, 1. Dezember 1971

Ausgabe Kleist 80 Pfennig-Briefmarke



Aus der Serie: "Briefmarkenserie: Berühmte Deutsche"

Frankatur-Wert 80 Pfennige
Auflage 155.000.000
Tag der Ausgabe 01. Dezember 1961


Heinrich von Kleist erscheint heute als moderner Charakter, der an der Jahrhundertwende 1800 in die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in Deutschland geriet und, obwohl aus einer märkischen Adelsfamilie stammend, zeitlebens instabile Lebensverhältnisse hatte. Aus der fortwährenden Krisenerfahrung heraus entwickelte er seine Ideen und seine wechselnden Lebensentwürfe. Gesellschaftliches Reformdenken und literarische Experimente gehen bei Kleist Hand in Hand.